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Kreiszeitung: MEIN MANN WIRD MUTTER

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Kritik der Kreiszeitung zu MEIN MANN WIRD MUTTER im Weyher Theater

„WENN Männer Mütter werden

Ein Blick auf ein Pärchen in der Schwangerschaft ist nichts Besonderes, ein Blick auf ein schwules Pärchen in der Schwangerschaft ist da keine Ausnahme, wenn es nach der Komödie von Frank Pinkus geht, der in „Mein Mann wird Mutter“ Einblicke in die unberechenbare Gefühlswelt von werdenden Eltern geben wollte.

Die Mischung aus „Der bewegte Mann“ begegnet „Charleys Tante“ traf am Freitagabend den Geschmack des Publikums. Vor ausverkauftem Haus feierte das Stück im Weyher Theater seine Premiere und erfüllte die Erwartungen. Vier Vorhänge und Standing Ovations für die drei Darsteller honorierten ihre Leistungen auf und vor der Bühne.

Der Inhalt des Zweiakters ist schnell erzählt: Ein schwules Pärchen erhält die Chance, ein Baby zu adoptieren. Zur Vorbereitung möchte Ulli alle Stadien der Schwangerschaft nachempfinden und mutiert zur Zicke par excellence. Sein Partner Wolfgang erträgt, massiert, streichelt und fühlt mit durch diese „Schwangerschaft“. Verzwickt wird es, als Nina, die schwangere Tochter Wolfgangs und Frucht eines einzigen Fehltritts, anreist und Ulli für die schwangere Freundin des Vaters hält. Um die Verwechslungskomödie aufrecht zu erhalten kämpfen sich alle bis zum Blasensprung bei der Geburtsvorbereitung im Vierfüßlerstand durch. 

Das Stück beginnt kurz vor dem Ende der Geschichte mit einem Streit des Pärchens vor der Bühne. Die anschließenden Szenen sind kurze Rückblicke der beiden, die den Verlauf der Geschichte und die Entwicklung des Streits erklären. Dabei durchbrechen beide Darsteller die vierte Wand, ein erzählerisches Mittel, um die Zuschauer direkt anzusprechen. Dabei überwinden sie die imaginäre Wand vor dem Zuschauersaal, die als vierte Bühnenbegrenzung angesehen wird.

Dem Publikum in Weyhe schien es zu gefallen. „Ich hatte Tränen in den Augen“, beschrieb eine Zuschauerin beim Verlassen des Saales ihre Erlebnisse. Andere nickten bestätigend und einige Männer fingen an, sich über eigene Geburtserfahrungen auszutauschen. Was für eine Wirkung.“

(Kreiszeitung, 21.05.24)